Ben Schiffmann-Memorial

Jahrgangselite will in Bedburg-Hau starten

Donnerstag, 07.07.2022

Es sind noch gut zwei Monate bis zum Comeback des »Niederrhein-Renntags«, dessen sportlicher Höhepunkt dieses Mal das erste Klassische Zuchtrennen auf einer deutschen C-Bahn ist. Die mit insgesamt 90.000 Euro dotierte Partie ist als Derby-Revanche konzipiert und könnte den hohen Erwartungen voll gerecht werden. Denn in der Nennungsliste sind nach dem dritten und vorletzten Streichungstermin noch immer praktisch alle Cracks des Geburtenjahrgangs 2018 zu finden, der aufgrund der Umstellung des Blauen Bands von einer Dreijährigen- auf eine Vierjährigen-Prüfung bekanntlich das große Privileg besitzt, Deutschlands wichtigstes Trabrennen gleich zwei Mal bestreiten zu dürfen.

Demzufolge hat Vorjahressieger Lorens Flevo auch die einmalige Chance in Berlin-Mariendorf Geschichte zu schreiben, wenn er seinen Coup vom September denn noch einmal wiederholen kann. Der inzwischen in den Besitz von Karin Walter-Mommert gewechselte Wallach nutzte damals die Gunst der Stunde und setzte sich als 321:10-Außenseiter in einem packenden Finish gegen den nur unwesentlich besser gewetteten Lockheed Draviet und die starke Fuchsschimmel-Stute Riet Hazelaar durch. Begünstigt wurde dieser Ausgang des letzten Dreijährigen-Derbys natürlich durch den Ausfall des Top-Favoriten Usain Lobell, der nach Galoppaden ebenso disqualifiziert wurde wie sein Top-Herausforderer Days of Thunder, der sich sieben Wochen später mit dem Sieg in der »Breeders Crown« allerdings rehabilitieren konnte und Ende Juni mit einem hart erkämpften Erfolg im »Adbell Toddington« – seinem zweiten – das erste Ausrufezeichen in der aktuellen Saison setzte.

Days of Thunder (Thorsten Tietz) bei seinem ersten Saisonsieg in Gelsenkirchen - © Jan Melichar

Alle fünf genannten Pferde sind nicht nur heiße Kandidaten für einen neuerlichen Finalplatz im »Rennen der Rennen« am 21. August, sondern haben auch eine Nennung für das Highlight auf dem Heisterfeldshof drei Wochen später. Für dieses sind von den ursprünglich 65 genannten Trabern insgesamt noch immer 49 grundsätzlich startwillig, darunter neben den bereits erwähnten Cracks auch interessante Namen wie Grand Ready Cash, Global Ufo, Jimmy Ferro BR und Don Trixton, die allesamt im Derby-Finale 2021 vertreten waren. Seinerzeit nicht mit dabei waren der mittlerweile von Holger Ehlert in Italien trainierte Ole Bo, die in den prominenten Gerrits-Farben laufenden Capitano, Lozano und Oblivion sowie Staccato HL, die nun in Bedburg-Hau Gelegenheit haben, es besser zu machen.

In der Nennungsliste für das »Ben Schiffmann-Memorial« nicht zu finden ist die amtierende Stutenderby-Siegerin Lumumba, die nach ihrem großen Erfolg hauptsächlich durch Unsicherheiten auffiel und so als disqualifiziertes Pferd auch zuletzt im »Adbell Toddington« der Stuten nur zusehen konnte, wie die Anfang September als Zweite noch ganz eindeutig hinter ihr eingelaufene Sunset boulevard den Sieg einstreicht. Die lange als Königin des Jahrgangs gehandelte ALL IN LOVE enttäuschte in dieser Partie auf ganzer Linie, was sich am 11. September jedoch wieder ganz anders darstellen könnte, wenn die Readly Express-Tochter erneut auf bspw. Xylene Diamant (Stuenderby-Dritte) und Luna Scott trifft.

Die einzigartige Derby-Revanche in Bedburg-Hau ist Teil des Engagements von Uwe Zevens und seiner Mitstreiter für die Elterninitiative der Kinderkrebsklinik Düsseldorf und wird in Gedenken an Ben Schiffmann ausgetragen. Der Junge aus Materborn ist im Oktober des vergangenen Jahres nach einem langen und harten Kampf gegen seinen Blutkrebs gestorben. Er wurde nur fünf Jahre alt.