Nachlese 12. Niederrhein Renntag
»Ein klasse Tag« auf dem Heisterfeldshof
Montag, 18.09.2017
Unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks wurde auf dem Heisterfeldshof am Sonntag bereits der »12. Niederrhein-Renntag« ausgetragen.
Bei gewohnt guten äußeren Bedingungen hatten sich einmal mehr zahlreiche Pferdesport-Freunde und Sonntagsausflügler auf den Weg nach Bedburg-Hau gemacht und wurden mit einem starken sportlichen Angebot belohnt, das selbstverständlich begleitet wurde von einem bunten Programm für die ganze Familie.
Viel Lob erntete erneut das Organisations-Team um den Hausherrn Uwe Zevens, das nicht nur für einen wie immer reibungslosen Ablauf sorgte, sondern auch das Geläuf für das alljährliche Großereignis bestens präpariert hatte. Dabei bedeutete Letzteres in diesem Jahr einen außergewöhnlichen Aufwand, denn es hatte nicht nur nach Ansicht von Zevens »in den letzten Tagen ungeheuerlich geregnet«.
Belohnt wurden die Mühen einmal mehr durch ein sehenswertes Hauptereignis, den mit satten 10.000 Euro dotierten »Niederrhein-Marathon« (3.100 Meter), der einmal mehr mit dem Untertitel »Preis des Pflegezentrums Clivia« versehen war, anders als in den Vorjahren aber alle Starter hinter dem Auto versammelte. Die Nase vorne hatte hier erwartungsgemäß der aus Ostdeutschland angereiste Abano H, für den Fahrer Dennis Spangenberg im Siegerinterview voll des Lobes war. »Es macht einfach Spaß, mit Abano zu arbeiten. Er lässt sich fahren wie ein Auto – man kann einen Gang herunterschalten, direkt danach aber auch wieder einen Gang rauf. Ich habe glaube ich etwa die Hälfte der Rennen mit ihm gewonnen«, sagte Deutschlands aktuelle Nummer zwei der Berufsfahrer in das Mikrofon von Moderator Hartwig Thöne, den insbesondere viele Fußball-Fans als TV-Redakteur bei Sport1 kennen.
Als 16:10-Favorit an den Ablauf gegangen machte Abano H gleich zu Beginn keinerlei Kompromisse, stürmte sofort an die Spitze des neunköpfigen Feldes und war dort bis zuletzt zu jedem Zeitpunkt der Herr der Lage. Hinter dem bereits Zehnjährigen endete der stets im Windschatten des Piloten trabende Vramdao (Roland Hülskath) als zweites Pferd klar vor dem früh in der Außenspur ohne Führpferd auszumachenden Echo Oldeson (Rob de Vlieger).
Neben Abano H hatte der in Praest bei Emmerich aufgewachsene Spangenberg Tragopan Jet aus seiner neuen Heimat Berlin mit an den Niederrhein gebracht und schnappte sich mit diesem auch das zweite Highlight des Nachmittags, den »Großen Preis der Elterninitiative Kinderkrebsklinik Düsseldorf« (8.000 Euro / 2.000 Meter). Bereits im Vorlauf überlegen siegreich, ließ sich Tragopan Jet im Finale auch durch eine Startzulage von 25 Metern nicht aufhalten, setzte sich eingangs der letzten Überseite vor das Feld und machte den Rest des neu geschaffenen Rennens zu einer One-Horse-Show. Weit hinter dem Fünfjährigen sicherte sich Fakir Oldeson (Rob de Vlieger) das zweite Geld klar vor Hironimus LB (3).
Nicht ganz so groß aber dennoch deutlich waren die Abstände in der »Niederrhein-Meile«, in der über die kurze Distanz von 1.600 Metern Sprinter-Qualitäten gefragt waren. Das beste Ende für sich hatte in dieser recht offenen Partie der Allrounder Cremers Boy, mit dem Trainer Stefan Schoonhoven aus den Niederlanden nach dem ersten Bogen das Kommando übernahm und gegen den auf weiten Wegen nicht enttäuschenden Faday Scott (Rob de Vlieger) bis zum Pfosten ganz souverän verteidigte.
Bei insgesamt elf Rennen flossen am Sonntag in Bedburg-Hau über 62.000 Euro durch die Wettkassen, womit man das gute Ergebnis aus dem Vorjahr (rd. 78.500 Euro bei zwölf Rennen) recht deutlich verfehlte. Dies ist jedoch überhaupt kein Grund für Uwe Zevens an seiner ohnehin nicht als reines Trabrennsport- und Wett-Ereignis für eingefleischte Profis konzipierten Veranstaltung zu zweifeln. Viel wichtiger ist der Zuspruch der Zuschauer, mit dem der 56-jährige mehr als zufrieden war. »Wir sehen, dass die Besucherzahl seit Jahren konstant steigt. Das war für uns ein klasse Tag – und zwar in jeder Hinsicht«, diktierte Zevens der Lokalpresse in die Feder und machte damit wohl klar, dass man sich am linken Niederrhein auch im nächsten Jahr auf einen spektakulären Renntag auf dem Heisterfeldshof freuen darf.
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